Katharina ward 30

 

30 Dinge, für die ich dankbar bin.

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Zunächst einmal möchte ich nicht missen, mich für die all die wundervollen und lieben Glückwünsche zu bedanken, die mich neulich zahlreich erreichten und mein Herz erwärmten. DANKE! Es ist so schön, wenn wir uns gegenseitig Wertschätzung und Liebe zeigen; auch an Nicht-Geburtstagen!

Für mich persönlich war es gar nicht so schwierig, die Schwelle der 30 zu übertreten und den 20ern Auf Nimmerwiedersehen (oder doch?) zu sagen. Es passt in mein Zeit- und auch Lebensgefühl nun eine Drei an erster Stelle stehen zu haben. Zwischen witzig und bezeichnend fand ich es, dass 80% der Gratulanten:innen mich aufmuntern wollten. Als wenn ich etwas verloren hätte und nun müsse man sich auf das Positive konzentrieren. Haha und well-well. 

Ich habe mir Gedanken und Gefühle gemacht und eine feine kleine Liste mit 30 Dingen niedergeschrieben, für die ich meinem wirklich schönen Leben dankbar bin. Und diese möchte ich gerne mit euch teilen, let’s go :

1. Ich hatte wirklich eine schöne und unbeschwerte Kindheit. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich bin am Waldesrand groß geworden, die Schule fiel mir leicht und meine Freunde:innen wohnten nah. Ich habe diese Zeit wohlig und glücklich in Erinnerung. 

 2. Meine Mama hat mir immer das Gefühl bedingungsloser Liebe vermittelt. Dafür bin ich ihr sehr dankbar. Ich weiß, dass egal was ich mache, sie hinter mir steht und es ihr am wichtigsten ist, dass es mir gut geht. Danke Mama. 

3. Meine Familie hat viele Brüche erlebt. Alle Ehen sind geschieden worden; und doch sitzen wir :: meine Mama und mein Papa, seine jetzige Ex-Frau-in-spe, deren drei Kinder und meine kleine Schwester mit anderem Papa als auch meine blutgleiche große Schwester :: alle zusammen und feiern Weihnachten. Das ist sehr besonders und ein tolles Vorbild. Danke euch allen! Für so viel Stärke und Liebe

4. Ich bin dankbar für die wundervollen Tiere, die meine Kindheit und Adoleszenz begleitet haben. Insbesondere meiner liebsten und wirklich besonderen Katze Lilli, welche leider letztes Jahr - nach 20 Lebensjahren - verstarb. Sie war ausgesprochen klug, aktiv, genüsslich und treu. Ich liebe dich heute noch sehr und vermisse dich, wenn ich zu Hause bin. 

 5. Als Jugendliche durfte ich Teilnehmerin eines wunderbaren internationalen Theaterprojekts sein. Nicht nur habe ich hier schon fremde Kulturen und Länder bereisen können; sondern lernte bereits das Spiel des Lebens als auch das Spiel mit den Rollen anfänglich zu durchschauen. Ich bin der damaligen Leiterin Simone Neubauer für ihre wahrhaftige Lebensinspiration gegenüber Jugendlichen von Herzen dankbar. 

6. Ich bin allen Menschen dankbar, die an meiner Impro-Theatergruppe Perspectivum teilnahmen, die ich während meiner Bachelorarbeit in Chemnitz gründete und leitete. So viele haben damals ein beachtliches Stück mehr zu sich gefunden und Lebenswege neu kalibriert. Bedürfnisse, Grenzen und Ausdrucksweisen wurden spielerisch ausgelotet. Das beobachten zu dürfen war mein größter Lohn. 

7. Ich bin sehr dankbar für meinen Professor Tavatamo an der Bauhaus Universität Weimar und später auch Freund, der mich damals in die Welt der Meditation und Spiritualität einlud und meine Masterarbeit Shunya — Ein Spiel um das Nichts betreute. Ewig dankbar. Du hast mein Leben geprägt. 

8. Ein tiefer Dank geht an meine liebste Muse während genau dieser Zeit, da ich gefühlt mein Baby zur Welt brachte und meinen Studienabschluss machte. Meine Mitbewohnerin und damals im wahrsten Sinne Busenfreundin Julia lehrte mich echte Selbstliebe und natürliche Nacktheit. Ja — und sächseln (wobei ich aus Dresden und sie aus München, haha). 

 9. Ich bin so dankbar für meine Freund:innen und Wegbegleiter:innen. Ihr seid alle so einzigartige Wesen, voller Größe und Kraft, mit denen ich inspirierende und befreite Zeit verbringen darf. Meine Beziehungen sind von Ehrlichkeit und Freude geprägt. Ich verneige mich vor euch in Demut.

10. Ich hatte wirklich ziemlich durch die Bank weg wundervolle Liebhaber und romantische Partner. Dafür bin ich ihnen und mir sehr dankbar.

11. Ich bin in meinem Leben bereits sehr viel gereist und auch dafür; für all die verschiedenen Eindrücke und Lehren, unheimlich dankbar. 

12. Nach jeder Reise bin ich dankbar für meine eigene Wohnung. Und auch so jeden Abend, wenn ich in mein schönes komfortables Bett falle, während viele Menschen auf der Straße leben… Übrigens auch für unsere Wassertoiletten, auf die ich mich gediegen drauf setzen kann und in die ich einfach das Toilettenpapier werfen darf und meine absolute Privatsphäre habe. Hahhhh…so im internationalen Vergleich oder nach Wanderschaften… sehr dankbar! 

13. Ich bin so dankbar für den Reichtum an außergewöhnlichen und so besonderen Erlebnissen, die ich nie hätte planen können. Eine Nacht auf dem Vulkan Eyjafjallajökull zu verbringen; tatsächlich von ihm vor drohenden Kältetod bewahrt zu bleiben und am nächsten Morgen in völliger Einöde diese Aussicht zu genießen und dabei den Pops so schön gewärmt zu bekommen, werde ich mein Lebtag nicht vergessen. 

14. Mein größter Wunsch war und ist es, immer weiter Lernen zu können. Diesen Wunsch konnte ich mir bislang fortwährend erfüllen. Dafür bin ich so dankbar. 

15. Ich bin insgesamt sehr dankbar für meine sieben Studienjahre, wobei Bachelor und Master nicht unterschiedlicher hätten sein können; und mir doch beide alle Freiheiten boten. Besonders dankbar bin ich, die Möglichkeit und Eier gehabt zu haben, alleine für ein halbes Jahr nach Indien zu reisen. So sehr es auch dem Klischee entspricht; dort habe ich mich selbst gefunden. Und lieben gelernt. 

16. Teil dieser Indienreise war die Entdeckung der Yoni Eier für mich. Ich kann mit Worten nicht beschreiben, wie dankbar ich dieser Praxis und den kleinen Wundersteinen bin. Sie haben mein Sein und meinen Körper transformiert. 

17. Ich bin dankbar für all meine spirituellen Erfahrungen. Dankbar, dass Yoga beständiger Begleiter meines Lebens geworden ist. Dankbar für die Einsichten in meine und unser aller Seinsweisen und das mummelige annehmende Gefühl, dass sich danach bei mir breit macht und mir bis heute ein grundsicheres Vertrauen gibt. 

18. Mein Leben hat sehr signifikante verschiedene Phasen durchlaufen. Interessen, Wohnstätten und Partner haben sich immer wieder geändert und ich bin für die Abwechslung und Flexibilität in meinem Leben und die Auslebung meiner verschiedenen Rollen und Anteile sehr dankbar. Und gespannt, was für Episoden noch kommen.  

19. Ich bin so dankbar physisch mobil zu sein. Nicht nur inter-lokal und -national; sondern auch für meine zwei Beine, die mich tragen und tanzen lassen. Nach meiner Autoimmunerkrankung vor sechs Jahren war das nicht mehr selbstverständlich und ward es nie wieder. Auch ihr bin ich dankbar, dass sie so viel klüger war als ich damals und mich aus einer festgefahrenen ungesunden Situation befreite.

20. Ich bin sehr dankbar für die sinnlichen Genüsse, die mir mein Körper schenkt. Ich liebe Essen und Berührung und erfreue mich auch sehr an meiner Genussfähigkeit; voll und ganz in sinnlichen Reizen zu verschmelzen. 

21. Literatur und Philosophie und generell das Wort haben immer mein Leben und auch meine Liebe bereichert. Ich bin so dankbar für den poetischen Ausdruck des Alltäglichen und Besonderen, der auch häufig auf etwas verweist, das mit Worten gar nicht mehr greifbar ist. 

22. Ich bin sehr dankbar für meine politische und körperliche Freiheit. Dankbar, das Glück gehabt zu haben in Deutschland geboren worden zu sein, mit so vielen Privilegien. Dieser Dankbarkeit hängt immer ein trauriger Beigeschmack bei.

23. Ich bin meiner Intuition dankbar, die mich immer wieder an die schönsten Orte der Welt führt; und das auf den schönsten Wegen. Und zwar ganz ohne Karte. Einfach immer meiner Mumu und Nase folgend. Ich danke der goldenen Spur, die sich mir immer wieder eröffnet und offenbart. 

24. Ich bin unfassbar dankbar mit meinem Liebsten Ferdinand die Liebelei ins Leben gerufen zu haben. Es ist irre, wie weit wir gekommen sind mit damals null Budget und so gut wie kein Know-How. Eine wahre Liebesfrucht, die schön gedeiht ist. 

25. Genauso dankbar und ehrfürchtig bin ich so so viele Frauen auf unterschiedlichen Wegen und Weisen auf ihrem Weg stückweise begleiten zu dürfen. Ich danke für all euer Vertrauen! 

26. Ich bin ehrlich dankbar für meinen Mut. Vom als -Jugendliche-zweimal-Schule-wechseln, weil es mich nicht mehr förderte, über’s Bungee Springen bis hin zur Selbstständigkeit. 

27. Ich bin dankbar, dass ich - wenn ich möchte (und das ist häufig der Fall) Montagmorgen als erstes in die Badewanne gehen kann und insgesamt meine Zeit völlig frei und unabhängig einteilen kann. Ein Geschenk, dass ich nicht mehr hergeben möchte.

28. Ich bin so dankbar für Ferdinand. Dass wir einander begegnet sind (an der Stelle wohl auch Danke an Tinder) und so einen beeindruckenden Weg miteinander gegangen sind und gehen. Wenn wir uns nicht gegenseitig im Wachstum fördern, dann weiß ich nicht!

29. Ich bin extrem dankbar, so gut wie jeden Morgen bis Massage und Küssen geweckt zu werden. Mit Ferdinand eine so schöne Beziehung zu führen, die sich geistig befruchtet und körperlich verwöhnt. Danke mein schönes Herz. 

30. Ich bin meiner Mumu dankbar. Dass ich sie habe, weil ich gerne Frau bin. Ich bin dankbar, mich als solche zu identifizieren und mich in-sync mit meinem Körper zu fühlen. Ich bin dankbar für meine Sexualität, an der ich mich viel und gerne erfreue.

DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE!

Ich halte Geburtstagsrituale übrigens für sehr schön; gerade wenn wir erwachsen sind und selbst die Feiern ausstaffieren und Kuchen backen müssen. Die letzen Jahre habe ich immer eine Flaschenpost mit Poesie in ein Gewässer abgegeben und mich an dem Gedanken erfreut, dass sie irgendjemand findet und sich daran erquicket. Eine Freundin verschickt entsprechend ihrer Lebensjahrzahl Postkarten an Menschen, denen sie dankbar ist. Schön.

Jetzt seid ihr dran::

Wofür seid ihr dankbar?

Was sind eure Geburtstagsrituale?